In der Statistik spricht man von absoluten und relativen Häufigkeiten. Der Unterschied lässt sich am besten an einem Beispiel erklären. Angenommen man hat eine Umfrage an alleinstehende Personen im Alter von dreißig bis fünfzig Jahren durchgeführt. Im Zuge dieser Umfrage hat man fünf Merkmale mit jeweils zwei bis vier möglichen Ausprägungen erfasst. Zum Beispiel könnte ein Merkmal „Schulabschluss“ heißen mit den möglichen Ausprägungen „Hauptschulabschluss“, „Mittlerer Schulabschluss“, „Abitur“ und „Studium“. Jeden dieser Ausprägungen weisen wir eine Zahl zu.
Hauptschulabschluss = 1
Mittlere Reife = 2
Abitur = 3
Studium =4
Angenommen wir haben dreißig Personen befragt und das Ergebnis sieht folgendermaßen aus.
Person | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
Schulabschluss | 2 | 2 | 2 | 3 | 1 | 4 | 4 | 3 | 1 |
Person | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 |
Schulabschluss | 4 | 4 | 2 | 1 | 3 | 3 | 3 | 3 | 2 |
Person | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
Schulabschluss | 2 | 2 | 4 | 1 | 3 | 4 | 3 | 4 | 2 |
Person | 28 | 29 | 30 |
Schulabschluss | 1 | 2 | 3 |
Zählt man jetzt zusammen wie viele Personen mit beispielsweise mit Hauptschulabschluss geantwortet haben, also in diesem Fall waren es fünf, dann ist fünf die absolute Häufigkeit für die Ausprägung eins. Für die Ausprägung zwei haben wir eine absolute Häufigkeit von neun. Für die Ausprägung drei haben wir ebenfalls eine absolute Häufigkeit von neun und für die Ausprägung vier eine absolute Häufigkeit von sieben.
Um nun die relative Häufigkeit zu ermitteln, teilt man lediglich die absolute Häufigkeit durch die Anzahl der befragten Personen, in diesem Fall sind es dreißig. In einer Häufigkeitstabelle sieht das Ganze dann so aus.
Ausprägung | Absolute Häufigkeit | Relative Häufigkeit |
1 | 5 | 5/30 = 0,167 |
2 | 9 | 9/30 = 0,300 |
3 | 9 | 9/30 = 0,300 |
4 | 7 | 7/30 = 0,233 |
In Prozent ausgedrückt haben also 16,7% der befragten einen Hauptschulabschluss, jeweils 30% die mittlere Reife und Abitur und 23,3% ein abgeschlossenes Studium.
Diese Arte der Häufigkeitsermittlung funktioniert nur dann, wenn sich die Ausprägungen, wie hier wiederholen. Wären die Ausprägungen, z. B. bei der Frage nach Gehältern, für jede Person unterschiedlich wäre die relative Häufigkeit immer gleich. Im Falle von dreißig Personen also jedes Mal 1/30 = 0,033. Um hier Abhilfe zu schaffen, würde man die Gehälter in Klassen gruppieren.
Die Häufigkeitstabelle sehe dann so aus.
Klasse | Absolute Häufigkeit | Relative Häufigkeit |
Gehalt von 0 bis 1800 Euro | 2 | 2/30 = 0,067 |
Gehalt von 1800 bis 2500 Euro | 10 | 10/30 = 0,333 |